Hysterese

Hysterese
Hys|te|re|se 〈f.; -; unz.〉 Abhängigkeit eines (physikal.) Zustandes von früheren Zuständen [zu grch. hysteros „später“]

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Hys|te|re|se [griech. hystéresis = das Zuspätkommen], die; -; Syn.: Hysteresis: Bez. für das Zurückbleiben (»Hinterherhinken«) einer Wirkung hinter der sie verursachenden physikal. Größe, verbunden mit einer – auch nach Aufhören der Krafteinwirkung verbleibenden – Restwirkung. Man unterscheidet magnetische, mechanische oder elastische sowie dielektrische Hysterese.

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Hys|te|re|se, Hys|te|re|sis, die; -, …resen [spätgriech. hystérēsis = das Zu-kurz-Kommen, zu griech. hýsteron = später; geringer] (Physik):
das Zurückbleiben einer Wirkung hinter der sie verursachenden veränderlichen Kraft.

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I
Hysterese
 
[griech. hystersis, »das Zurückbleiben«], das zeitliche Zurückbleiben einer Wirkung hinter der Änderung derjenigen Größe, die diese Wirkung verursacht hat. Bei der Hysterese bleibt eine Restwirkung erhalten, auch wenn man die Ursache beseitigt. Bei der magnetischen Aufzeichnung ist die magnetische Hysterese von Bedeutung. Dabei handelt es sich um die Beziehung zwischen der Magnetisierung ferromagnetischer Stoffe und der erregenden magnetischen Feldstärke. Aufgrund dieses Effekts bleibt ein magnetisch gespeichertes Signal auch erhalten, nachdem der Elektromagnet im Schreibkopf ausgeschaltet ist.
II
Hysterese
 
[griechisch, eigentlich »das Zurückbleiben«] die, -, Hystẹresis,  
 1) Elektronik: bei Kippschaltungen, z. B. dem Schmitt-Trigger, Bezeichnung für die Differenz der Ansprechspannungen.
 
 2) Physik: das Zurückbleiben einer Wirkung hinter der sie verursachenden veränderlichen physikalischen Größe, verbunden mit einer bleibenden Restwirkung (Remanenz) bei Beseitigung der Ursache. Effekte, bei denen die Ausgangsgrößen lediglich mit zeitlicher Verzögerung auf die Eingangsgrößen reagieren (Relaxation), werden üblicherweise nicht als Hysterese bezeichnet. Als magnetische Hysterese bezeichnet man die Beziehung zwischen der Magnetisierung M (beziehungsweise der magnetischen Polarisation J) ferro- oder ferrimagnetischer Stoffe (Ferromagnetismus, Ferrimagnetismus) und der erregenden magnetischen Feldstärke H. Die in einem Diagramm, in dem die Werte von M (beziehungsweise J ) gegen die von H aufgetragen werden, von der Hysteresekurve oder Hystereseschleife eingeschlossene Fläche ist der durch die Magnetisierung an dem Material geleisteten Arbeit proportional. Im Falle eines Transformators oder einer Drossel mit Eisenkern wird diese Verlustarbeit, die in Wärme umgewandelt wird, als Eisenverlust bezeichnet, sonst allgemeiner als Hystereseverlust. Hystereseverluste sind auch bei manchen nichtmagnetischen Hystereseerscheinungen möglich.
 
Hystereseeffekte treten auch bei Ferroelektrika (Polarisation in Abhängigkeit von der elektrischen Feldstärke) und bei Ferroelastika (mechanische Spannung in Abhängigkeit von der Dehnung) auf sowie bei Temperaturabhängigkeit bestimmter Stoffeigenschaften (z. B. Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit von der Temperatur).

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Hys|te|re|se, Hys|te|re|sis, die; - [spätgriech. hystérēsis = das Zu-kurz-Kommen, zu griech. hýsteron = später; geringer] (Physik): das Zurückbleiben einer Wirkung hinter der sie verursachenden veränderlichen Kraft.

Universal-Lexikon. 2012.

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